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Es ist eine wilde, öde, aber auch wildromantische Dünenlandschaft an der Küste der Jammerbucht, weit im Norden Dänemarks, wo die Nordsee fast ständig mit kräftiger Brandung gegen das Land anrennt – und es wegfrisst. Schon 1968 haben die gierigen Seen in einem besonderen Sturm alle Gebäude rum um das Leuchtfeuer Rudbjerg Knude zerstört oder unter Sand begraben: Wohnhaus, Werkstatt, Nebengebäude, alles weg. Nur der Leuchtturm selbst, auf dem sich oben einst das mächtige Licht drehte, blieb bis heute stehen. Wissenschaftler rechnen jedoch damit, dass sich die Nordsee auch noch den Turm holen wird, vielleicht schon in zwei Jahren, vielleicht auch erst in 15 Jahren.

Im Frühjahr 2016 wurde der still gelegte und teils verfallene Turm wiedereröffnet. Nun ist er mit einer besonderen architektonischen Installation ausgestattet, welche Besuchern die einmalige Chance gibt, die spektakuläre Szenerie und den Turm selbst noch einmal auf beeindruckende Art zu erleben – solange er noch steht. Bessards Studio und JaJa Architekten haben ein „szenografisches“ Treppenhaus entworfen durch das man bis nach oben gehen und dabei eine Reihe architektonischer Experimente erleben kann. Und zurückgehend zur originalen Funktion des Turms mit seinem weit strahlenden Licht bauten die Architekten ein windgetriebenes Kaleidoskop ein, welches das natürliche Licht einfängt und als vielfältige Reflexionen nach innen leitet, wo es eine sich ständig ändernde Kaskade der Farben zaubert. Der Treppenaufgang windet sich um das Kaleidoskop herum und verändert das Erleben des vertikalen Raumes im Turm auf dramatische Art.

Wenn der Turm einmal fällt oder zerstört wird, kann das ganze Ensemble ausgebaut und anderswo neu installiert oder zumindest recycled werden. Diese Neugestaltung des alten Rudbjerg Knude Leuchtturms ist Teil eines Landesweiten Projektes in Dänemark, durch das die Öffentlichkeit die markante und einmalige Landschaft Dänemarks besonders erleben kann. Der Turm steht an der Küste Jütlands, zwischen den Orten Løkken und Lønstrup südlich von Hirtshals. Er kann jederzeit frei besichtigt werden.